Loslassen

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Ein Bestandteil der Beziehungsdidaktik ist die persönliche Weiterentwicklung der Lehrenden.

Eines meiner größten learnings in den vergangenen Jahren war die Erkenntnis, wie wertvoll Loslassen ist. Es steckt eine immense Kraft darin, nicht mehr an Vergangenem festzuhalten. Dazu gehört insbesondere, sich von negativen Erfahrungen zu lösen. Im zwischenmenschlichen Miteinander gibt es immer wieder herausfordernde Situationen. Einige empfinden wir als schwierig, verletzend oder schmerzhaft und es ist wichtig, die damit verbundenen Gefühle in der akuten Situation zuzulassen und da sein zu lassen.

Lehrende treffen täglich auf sehr viele Menschen und durchlaufen unzählige zwischenmenschliche Aufeinandertreffen. Im Rahmen der Lehrveranstaltung kommt es immer wieder zu Begegnungen, die unangenehm verlaufen. Ich erinnere mich bei mir an eine Situation, in der ein Studierender versucht hat, mich vor dem Auditorium immer wieder mit unsachlichen, provozierenden und angreifenden Äußerungen aus der Fassung zu bringen. Das hat mich eine ganze Zeit lang beschäftigt. Dann kam jedoch der Moment, an dem ich erkannt habe, dass es mir nicht dienlich ist, diese Situation in meinen Gedanken immer wieder zu durchlaufen. Damit habe ich unentwegt negative Energien verursacht und bin teilweise nicht mehr unvoreingenommen in die Lehrveranstaltung gegangen.

Es ist wichtig, aus konfliktgeladenen Situationen zu lernen. Natürlich. Auch, um beim nächsten Mal in einer ähnlichen Situation souveräner und entspannter damit umzugehen. Entscheidend ist jedoch auch, diese dann loszulassen und weiterzugehen. Das Loslassen befreit, stellt innere Ausgeglichenheit her und schafft Platz für viele neue Menschen und Erlebnisse. Kurzum: Es führt dazu, dass Lehrende mit Freude in die nächsten Lehrveranstaltungen gehen 😊