Was zeichnet gute Lehre aus?

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Eine gute Lehre zeichnet aus, dass die Wissensvermittlung einhergeht mit einer Kompetenzvermittlung. Die Inhalte werden nicht nur einfach wiedergegeben, sondern von den Studierenden ergründet, gestaltet und entdeckt. Die Inhaltsvermittlung erfolgt nicht rein isoliert, sondern geht Hand in Hand mit der Stärkung von Fähigkeiten, die für die Studierenden bedeutsam sind, um ein gelingendes und erfüllendes Leben führen zu können. In beruflicher und privater Hinsicht. All das ist möglich, wenn die Beziehungsebene in der Hochschullehre berücksichtigt wird.

Eine gute Lehre umfasst folgende Komponenten:

 

Aufgeschlossenheit

Der Lehrprozess ist so weit wie möglich offen gestaltet, das bedeutet, dass sich die Lehre an dem Lernprozess der Studierenden orientiert und mit dem Flow geht. Das was passiert, wird aufgegriffen. Eine Kontrolle des Prozesses erfolgt so wenig wie möglich.

Entwickeln die Studierenden auch persönlich die Fähigkeit der Aufgeschlossenheit, lässt sie das leichter mit unvorhergesehenen Situationen umgehen. Dies wiederum wirkt sich positiv auf ihre innere Stärke aus.

Miteinander

Lehrende und Studierende gestalten gemeinsam den Lehr- und Lernprozess. Es gibt kein „die einen“ und „die anderen“, sondern nur ein „Wir“. Studierende und Lehrende lernen voneinander.

Freude

Die Wissensvermittlung der Lehrenden erfolgt mit Leidenschaft und Begeisterung. Und diese übertragen sich auf die Studierenden. Wissen, das im Zusammenhang mit positiven Emotionen erworben wird, bleibt länger im Gedächtnis. Freude hat also einen positiven Effekt im Hinblick auf das Lernergebnis der Studierenden. Und diese Freude nehmen die Studierenden dann auch in das Berufsleben mit.

Neugier

Die Neugier der Studierenden wird geweckt bzw. die intrinsisch vorhandene Neugier erhalten. Kinder erfahren und erkunden die Welt aus einer Neugier heraus, die ganz natürlich in ihnen verankert ist. Je älter wir werden, desto mehr verlieren wir diese intrinsische Neugier. Dabei ist sie einer der Schlüssel für das Interesse am lebenslangen Lernen.

Lehrende leben selbst die Freude am Lernen. Sie blicken regelmäßig durch eine Forscherbrille auf ihre Inhalte und nehmen ggf. Veränderungen vor. Der Lernprozess endet nie.

Wertschätzung

Wertschätzung umfasst, einerseits andere und sich selbst für den Menschen anzuerkennen, der man ist; andererseits Anerkennungen für Entwicklungsschritte auszusprechen, mögen sie auch noch so klein sein. Insbesondere bei Studierenden. Wertschätzung umfasst darüber hinaus noch weitere Bereiche, z. B. auch die Kommunikation oder den Umgang mit anderen Menschen.

Mut

Ein Zitat besagt: „Mut ist die Fähigkeit, trotz Angst zu handeln.“ Es gehört seitens der Lehrenden Mut dazu, neue Lehrmethoden auszuprobieren, sich zu öffnen und authentisch zu zeigen und die kontrollierte Steuerung des Lehrprozesses größtmöglich loszulassen.

Und Mut ist auch eine Fähigkeit, die Studierenden dabei hilft, sich Herausforderungen zu stellen, Neues auszuprobieren und ihre Authentizität zu leben.

Geeignete Lehrmethoden

Eine gute Lehre zeichnet aus, dass die Lehrenden abgestimmt auf den zu vermittelnden Inhalt die passende Lehrmethode wählen, die zusätzlich die individuellen Lernbedürfnisse der Studierenden berücksichtigt. Das bedeutet, dass sich innerhalb einer Lehrveranstaltung die Studierenden auf unterschiedlichen Wegen das Wissen aneignen und das der Lernerfolg völlig individuell ist.

 

Gute Lehre zeichnet aus, dass sich die Lehrenden am Erfolg der Studierenden erfreuen und dass sich dieser dann auf sie überträgt. Dass sich Studierende und Lehrende auf die gemeinsame Zeit in den Lehrveranstaltungen freuen, da zwischen ihnen eine Verbindung besteht. Und dass die Lehrenden glücklich und erfüllt sind.